Um ihre Hirsche zu schützen: Herzogin sperrt Wanderer aus

deer-2681624_1280Herzogin Helene in Bayern will für ihr Rotwild an der Fütterungsstelle absolute Ruhe. Darum hat das Landratsamt ein Wildschutzgebiet ausgewiesen. Wanderer sind dort im Winter nur vormittags erlaubt, Hunde gar nicht. 

Um das Rotwild in ihrem Revier zu schützen, will Herzogin Helene in Bayern ihm im Winter absolute Ruhe an der Fütterungsstelle gönnen. Um sie zu schaffen, hat das Landratsamt Miesbach im Oktober 2017 ein Wildschutzgebiet ausgewiesen, das auch den überaus beliebten Rundweg nach Siebenhütten betrifft. Heißt: Von Dezember bis März dürfen Spaziergänger und Wanderer dort nur von 8 bis 12 Uhr unterwegs sein. Und nur ohne Hunde. Die Vierbeiner dürfen im Winter keine Pfote mehr in das Gebiet setzen, auch nicht an der Leine. Denn auch von angeleinten Hunden gehe eine enorme Beunruhigung für das Wild aus, lässt die Herzogin wissen. Sie selbst sei im Übrigen „Hundebesitzerin mit Herz und Seele“.

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Unsinnige Volksinitiative: „Wildhüter statt Jäger“

animal-17760_1920Eine Volksinitiative von Tierschützern will im Kanton Zürich die private Jagd abschaffen und die Wildtiere der natürlichen Regulierung überlassen. Die Regierung ist strikt dagegen.

Jäger, Bauern und Waldbesitzer haben dem Anliegen schon eine klare Absage erteilt. Jetzt spricht sich auch die Zürcher Regierung gegen die Volksinitiative «Wildhüter statt Jäger» der Tierpartei Schweiz aus. Sie sieht keinen Vorteil darin, die bewährte Milizjagd zu verbieten und die Wildhut staatlich besoldeten Wildhütern zu übertragen.

Notwendige Regulierung

Die Initianten wollen die Entwicklung der Wildtierbestände in der durch Land- und Forstwirtschaft stark genutzten und von vielen Menschen zur Erholung beanspruchten Kulturlandschaft weitgehend sich selbst überlassen. Die Regierung ist entschieden anderer Meinung: Eine rein staatliche Wildhut sei zu wenig wirksam, die Schäden in der Land- und Forstwirtschaft und die Kosten von 20 bis 30 Millionen Franken pro Jahr wären viel zu hoch. Deshalb lehnt der Regierungsrat die Initiative ohne Gegenvorschlag ab. Die Jagd diene dazu, die biologischen Bedürfnisse der Wildtiere und die Ansprüche der Menschen miteinander in Einklang zu bringen. Die Regulierung durch die Jäger und das Eingreifen bei kranken und verletzten Wildtieren sei in der stark genutzten Landschaft zwingend notwendig und wissenschaftlich anerkannt. Nur in einer vom Menschen unberührten Wildnis könnten sich die Tierbestände selber regulieren, schreibt die Regierung.

Die heutige Milizjagd in den weitgehend nach Gemeindegrenzen gegliederten Jagdrevieren sei ein eingespieltes System. Die Zusammenarbeit unter den Interessengruppen funktioniere. Die genaue Ortskenntnis und die hohe Präsenz im Revier sei mit wenigen kantonalen Wildhütern nicht zu erreichen. Die heute 850 Jägerinnen und Jäger wendeten durchschnittlich 400 unbezahlte Stunden für die Jagd, den Unterhalt der Reviere, die Verhütung von Wildschäden und den Einsatz bei Unfällen mit Wildtieren auf. Sie seien hervorragend ausgebildet und bestens auf ihre Aufgabe vorbereitet, teilt die Regierung mit.

Günstig und gut

Heute sind die Jagdgesellschaften verpflichtet, die Wildbestände in ihren Revieren nach den Vorgaben des Kantons zu regulieren. Sie entrichten einen Pachtzins und kommen für einen Teil der Wildschäden auf. Diese Lösung sei nicht zuletzt aus finanziellen Gründen eine gute Lösung. Die Regierung will deshalb an dem «gut austarierten und bewährten System» unbedingt festhalten.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 16. November 2017

Weitere Informationen zur Initiative „Wildhüter statt Jäger“ bei JagdZürich.

Fuchs darf die Gans nicht mehr stehlen…

fuchs-1310826_1280Wegen der Beschwerde einer Veganerin wurde das Kinderlied „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ im Glockenspiel am Rathaus der Stadt Limburg gestrichen.

Der Veganerin ging es weniger um die Tatsache, dass der Fuchs die Gans stiehlt. Vielmehr ärgert es sie, dass dem Rotrock angedroht wird, dass der Jäger ihn mit dem Gewehr holt, schildert Johannes Laubach, Sprecher der Stadt Limburg, gegenüber der Frankfurter Neue Presse. Der Bürgermeister habe der Frau einen gefallen erwiesen und das Lied vorerst aus dem Repertoire genommen.

(Quelle: Deutsche Jagdzeitung, 9. Februar 2017)

Riesenkalmar aufgetaucht

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(Bild Keystone/EPA)

Einem Hobbyfotografen sei am Strand von La Coruña in Galizien eher zufällig ein Bild des 105 Kilo schweren Tieres geglückt, berichtete die Nachrichtenagentur efe am Dienstag unter Berufung auf die Sammelstelle für die Erforschung und den Schutz von Meereslebewesen (Cepesma). Ein ähnlich grosser Riesenkalmar (Architeuthis) sei bisher nur einmal lebend gefilmt worden – vor zwei Jahren in Japan.

«Kampf der Titanen»

Das Tier in Spanien sei schwer verletzt gewesen, habe aber noch ein intaktes Auge gehabt, hiess es. Es habe seine Farbe in ein leuchtendes Rot geändert, als es auf den Fotografen aufmerksam wurde. Vermutlich sei es zuvor von einem ähnlich grossen Artgenossen angegriffen und dabei verwundet worden, sagte Cepesma-Präsident Luis Laria und sprach von einem «Kampf der Titanen». Der Riesenkalmar sei kurz darauf gestorben und werde nun von Wissenschaftern genauer untersucht.

Normalerweise in der Tiefsee

Riesenkalmare leben normalerweise in der Tiefsee und verfügen über acht Arme und zwei lange Tentakel sowie riesige Augen. Um sie ranken sich viele Seemanns-Legenden, oft werden sie als vielarmige Meeresungeheuer bezeichnet.

(Quelle: NZZ vom 11. Oktober 2016)

Seefrosch – lauter als ein Presslufthammer

SeefroschIn den 1970er Jahren muss sich in Sargans etwas abgespielt haben, das die Ausbreitung des Seefroschs in der Region beschleunigte. Was geschah, weiss niemand genau. Tatsache ist, dass der aus Südosteuropa stammende Frosch seinen Siegeszug im Rheintal von der St. Galler Gemeinde aus startete.

Vermutlich entwischten einige Tiere, die als lebende Froschschenkel per Bahn aus dem Osten importiert wurden. Oder sie wurden frei gelassen. Die grossen und dominanten Seefrösche frassen sich zu Wasser und zu Land zuerst Richtung Norden. Mittlerweile sind es so viele geworden, dass sich die Leute wegen des Lärms in der Nacht beklagen.

Ein Quaken die ganze Nacht

«Ganze Sommernächte quaken sie durch», sagt Christian Öhri, Kanzlist der Liechtensteiner Gemeinde Ruggell. Die nördlichste Kommune des Fürstentums hatte Ende 2013 eine Naturoase im Dorf geschaffen. Den Seefrosch hatte sie nicht auf dem Radar. Der Neozoen, die nicht heimische Tierart, fühlte sich am Wasser der Naturinsel rasch pudelwohl, nicht aber die Nachbarn, die nachts bald kein Auge mehr schliessen konnten.

«Oäk, oäk» tönt des männlichen Frosches Revierruf. Gelüstet es ihn nach Paarung, sendet er Keck-Rufe aus. Die Lautstärke soll bis zu 90 Dezibel erreichen. Vor allem im Chor soll der Frosch lauter sein als ein Presslufthammer.

Die Ruggeller Behörden schritten nach Reklamationen wegen Froschlärms zur Tat. Unter fachlicher Begleitung des Fischereivereins wurden die Fische im Biotop umgesiedelt. Das Hinterwasser sei in eine Magerwiese umgewandelt worden, sagt Kanzlist Öhri. Weniger formell ausgedrückt: der Teich wurde mit Kies zugeschüttet. Der Seefrosch blieb zwar, quakt aber nicht mehr.

Wie das? Nicht mit Kies bedeckt wurde ein kleiner Wasserlauf in der dörflichen Naturinsel. Der Frosch sei ruhig, weil er an Fliessgewässern generell nicht quake, schrieb die Gemeinde. Der eventuell einzige Nachteil für das Tier bestehe darin, dass es sich dort wahrscheinlich nicht mehr paaren könne.

Der Frosch steht vor Chur

Nicht nur in Liechtenstein, auch auf der anderen Seite des Rheins machte sich der laute Frosch in St. Galler Gemeinden zum Ärgernis. Unterdessen schreitet die Ausbreitung nach Süden voran.

Bis vor drei Jahren sei der Kanton «seefroschfrei» gewesen, sagt Hans Schmocker von der Bündner Interessengemeinschaft für den Reptilien-und Amphibienschutz. Dann machte er sich im Bündner Rheintal nördlich von Chur breit, zuerst quakte er in Zizers, dann in Trimmis, in Untervaz oder Fläsch.

Laut Schmocker ist in Graubünden nicht der Lärm das Problem. Klagen habe es bisher keine gegeben. Vielmehr macht sich der Einwanderer unbeliebt, weil er die einheimische Amphibien und Kleintiere verdrängt. «Wir wären froh, wenn die Frösche mehr quaken würden. Wir könnten sie dann besser lokalisieren und fangen», sagt Schmocker.

Wie ein Kampf gegen den Wind

Soweit es eben möglich ist, werden die gefrässigen Seefrösche von den Fachleuten fachmännisch ins Jenseits befördert. Aber es ist wie ein Kampf gegen den Wind. Der Frosch, der sich bisweilen mit einheimischen Fröschen paart, lässt sich schwer stoppen.

Die Universität Basel erforschte die Ausbreitung des Tieres im Aargau wissenschaftlich. Der aggressive Hüpfer mit dem auffällig grünen Strich auf dem Rücken bedrängt gemäss Studie namentlich die angestammten Populationen der Gelbbauchunken und Geburtshelferkröten.

Die Autoren der Studie sagen, dass die Bestände der beiden einheimischen Arten ohne den Seefrosch mindestens fünf Mal grösser wären. Aufgehalten werden kann der Eindringling nicht. Die Basler Studie bilanziert, dass Bekämpfungsmassnahmen fragwürdig und kaum machbar seien.

Private Feldzüge gegen die Frösche sind keine Alternative. Tauchen die Tiere irgendwo auf, sind die zuständigen kantonalen Fachstellen oder Naturschutzverbände zu informieren.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 9. August 2016

Wolf klaut Schwarte

Wolf klaut SchwarteStellen Sie sich vor, Sie haben soeben ein Stück Schwarzwild versorgt und Teile davon beiseite gelegt. Plötzlich kommt ein Wolf auf Ihren Hof und nimmt die Schwarte mit. So geschehen im Landkreis Görlitz.

Der Vorfall ereignete sich bereits vor rund drei Wochen. Doch jetzt liegt der eindeutige Beweis vor, die DNS-Spuren und Bilder einer Fotofalle haben Isegrim überführt. Dieser hatte sich um die Mittagszeit auf den Vorhof eines Grundstückes bei Rothenburg in der Oberlausitz gewagt und einem Jäger das Entsorgen der Schwarte abgenommen. Der Grünrock hatte das Tier noch gesehen, wie es sich davonstahl. Mitarbeiter des Landkreises sowie des ‚LUPUS-Instituts‘ wurden daraufhin informiert und installierten Wildkameras und stellten Haarproben sicher. Schon in der darauffolgenden Nacht wurde der Wolf in der Nähe abgelichtet.
Bei dem Tier handelt es sich um einen Rüden aus einem bisher genetisch unbekanntem Rudel. In den Tagen danach sei er jedoch nicht zurückgekehrt, teilen die Wildbiologen von LUPUS mit. Das Gebiet, in dem er sich bewege, liege im Grenzbereich von drei bekannten Territorien, dem Daubitzer, dem Nyskier und dem auf polnischer Seite gelegenen Ruszow Rudel.
Quelle: www.jagderleben.de, 29.06.2016

Wenn Hirsche eine Pool Party feiern

hirscheDie US-Versicherung Farmers kommt für fast jeden Schaden auf. Zum Beispiel, wenn Hirsche eine Pool Party feiern und dabei erhebliche Zerstörungen anrichten. Die Hirsche feiern aber lieber bei Dunkelheit. Wie es sich für Wild gehört, erstarren sie bei Scheinwerferlicht – man kennt das aus dem Strassenverkehr. Und das ist dann auch schon die ganze Geschichte des TV-Spots „Hall of Claims: Stag Pool Party“.

In 20 Millisekunden die Beute im Griff

chameleon-200319_1280(afp) Die kleinsten bekannten Chamäleons der Welt haben laut einer neuen Studie die schnellsten Zungen: Innerhalb 1 Hundertstelsekunde schafften es die daumengrossen Reptilien von null auf 97 Kilometer pro Stunde. Die Zwergchamäleons mit dem wissenschaftlichen Namen Rhampholeon spinosus konnten ihre Zungen damit 264 Mal stärker beschleunigen, als dies die Erdanziehung bewirke, schrieben Forscher der Brown University im US-Gliedstaat Rhode Island im Fachblatt «Scientific Reports».

Die Leistungskraft entsprach 14’040 Watt pro Kilogramm, was «nur ein Salamander» übertreffe, wie die Forscher schrieben. Der Biologe Christopher Anderson gab an, er habe sich an die Studie gemacht, weil die Zungenkraft des kleinsten Chamäleons der Welt nie zuvor gemessen worden sei.

«Kleinere Arten haben eine grössere Leistungsfähigkeit als grössere», lautet sein Fazit. Die Zunge des Chamäleons ist gut zweieinhalb Mal so lang wie sein Körper. In nur zwanzig Millisekunden kann das Tierchen damit Beute machen.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 5. Januar 2015.

Kängurus furzen klimafreundlich

Australische Kängurus stossen deutlich geringere Mengen des klimaschädigenden Gases Methan als Kühe und Schafe aus. Zu diesem Schluss kommen Forscher an der australischen Universität von Wollongong südlich von Sydney. Eine Untersuchung der natürlichen Abgase Grosser Rotkängurus und Westlicher Graukängurus hat gezeigt, dass die einheimischen Tiere ihn ihrem Wind geringere Mengen des besonders klimaschädigenden Methangases abgeben als KüheKänguru und Schafe. Forscher hatten lange gemeint, der Grund für die bessere Luftqualität am Ende des Verdauungstrakts sei die einzigartige Mischung von Mikroorganismen in den Mägen der Beuteltiere.

Dies sei aber nicht so, meint Forschungsleiter Adam Munn: «Wir glauben, der Methangehalt ist so tief wegen der Art und Weise, wie die Nahrung durch den Magen reist, nicht wegen einer besonderen Flora in den Gedärmen.»

Klimaschädigende Nutztiere

Die Wissenschaft sucht seit Jahren nach Möglichkeiten, den Methangas-Ausstoss von Nutztieren zu reduzieren. Die Haltung von Rindern und anderen Tieren zur Fleisch- und Milchherstellung gilt als einer der führenden Ursachen von Klimawandel. In Australien stammten in den zwölf Monaten bis März dieses Jahres 15 Prozent der Klimaemissionen aus der Landwirtschaft. Der Agrarsektor ist wegen der Nutztierhaltung die wichtigste Quelle von Methangas-Emissionen. Im
Nachbarland Neuseeland sind die Klimagasemissionen zwischen 1990 und 2013 um 49 Prozent gestiegen. Forscher führen die Eskalation auf den Ausbau der Milchwirtschaft zurück. Milch und Milchprodukte sind die wichtigsten Agrarexporte Neuseelands.

Bauern profitieren

Laut Munn soll die Landwirtschaft von den Erkenntnissen profitieren können. Vor allem in einem System, in dem Kohlenstoffemissionen preisbelastet werden: Bauern könnten ermutigt werden, eine Vielzahl verschiedener Tierarten zu halten, statt nur Schafe und Rindern. Kängurufleisch gilt wegen des extrem niedrigen Fettgehalts als gesunde Quelle von Eiweiss, das vergleichsweise tierfreundlich produziert werden kann.

Quelle: Artikel von Urs Wälterlin in der „Südostschweiz“ vom 6. November 2015.