Unsinnige Volksinitiative: „Wildhüter statt Jäger“

animal-17760_1920Eine Volksinitiative von Tierschützern will im Kanton Zürich die private Jagd abschaffen und die Wildtiere der natürlichen Regulierung überlassen. Die Regierung ist strikt dagegen.

Jäger, Bauern und Waldbesitzer haben dem Anliegen schon eine klare Absage erteilt. Jetzt spricht sich auch die Zürcher Regierung gegen die Volksinitiative «Wildhüter statt Jäger» der Tierpartei Schweiz aus. Sie sieht keinen Vorteil darin, die bewährte Milizjagd zu verbieten und die Wildhut staatlich besoldeten Wildhütern zu übertragen.

Notwendige Regulierung

Die Initianten wollen die Entwicklung der Wildtierbestände in der durch Land- und Forstwirtschaft stark genutzten und von vielen Menschen zur Erholung beanspruchten Kulturlandschaft weitgehend sich selbst überlassen. Die Regierung ist entschieden anderer Meinung: Eine rein staatliche Wildhut sei zu wenig wirksam, die Schäden in der Land- und Forstwirtschaft und die Kosten von 20 bis 30 Millionen Franken pro Jahr wären viel zu hoch. Deshalb lehnt der Regierungsrat die Initiative ohne Gegenvorschlag ab. Die Jagd diene dazu, die biologischen Bedürfnisse der Wildtiere und die Ansprüche der Menschen miteinander in Einklang zu bringen. Die Regulierung durch die Jäger und das Eingreifen bei kranken und verletzten Wildtieren sei in der stark genutzten Landschaft zwingend notwendig und wissenschaftlich anerkannt. Nur in einer vom Menschen unberührten Wildnis könnten sich die Tierbestände selber regulieren, schreibt die Regierung.

Die heutige Milizjagd in den weitgehend nach Gemeindegrenzen gegliederten Jagdrevieren sei ein eingespieltes System. Die Zusammenarbeit unter den Interessengruppen funktioniere. Die genaue Ortskenntnis und die hohe Präsenz im Revier sei mit wenigen kantonalen Wildhütern nicht zu erreichen. Die heute 850 Jägerinnen und Jäger wendeten durchschnittlich 400 unbezahlte Stunden für die Jagd, den Unterhalt der Reviere, die Verhütung von Wildschäden und den Einsatz bei Unfällen mit Wildtieren auf. Sie seien hervorragend ausgebildet und bestens auf ihre Aufgabe vorbereitet, teilt die Regierung mit.

Günstig und gut

Heute sind die Jagdgesellschaften verpflichtet, die Wildbestände in ihren Revieren nach den Vorgaben des Kantons zu regulieren. Sie entrichten einen Pachtzins und kommen für einen Teil der Wildschäden auf. Diese Lösung sei nicht zuletzt aus finanziellen Gründen eine gute Lösung. Die Regierung will deshalb an dem «gut austarierten und bewährten System» unbedingt festhalten.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 16. November 2017

Weitere Informationen zur Initiative „Wildhüter statt Jäger“ bei JagdZürich.