Wenn der Förster Pilze schützt, wird’s ernst

OLYMPUS DIGITAL CAMERAIm Wald von Bad Münstereifel gerieten Pilzsammler so sehr in Streit mit dem Förster, dass der laut wurde und daraufhin von einem Pilzler mit dem Auto über den Haufen gefahren wurde. Das Gelände ist auch in diesem Jahr wieder gesperrt, der Förster nimmt seinen Schutzauftrag sehr ernst, denn in seinem Forst gedeihen geschützte Arten. Dass er zugleich zahlreiche Waldfreunde verärgert, die für ein paar leckere Mahlzeiten auf Pilzsuche gehen, nimmt er wohl in Kauf – trotz der Gefahr, Raubeinen zu begegnen.

Tatsächlich aber sollten Pilzsammler seltene und geschützte Arten schonen, und auch die häufigen Pilze nicht massenweise ernten. Sie müssen ihre Sporen streuen können, sonst gibt es im nächsten Jahr keine Ernte. Denn die Schwammerl sind nichts anderes als Fruchtkörper, die dem weit verzweigten Pilzgeflecht im Boden zur Vermehrung dienen. Ältere Exemplare sind ohnehin meist von Ungeziefer verwurmt und bleiben besser stehen. Pilze muss man mit einem scharfen Messer unmittelbar über dem Boden abschneiden. Beim Herausdrehen bekommt das Pilzgeflecht Löcher und kann absterben. Und grundsätzlich sollten alle Pilze stehen bleiben, die man nicht genau kennt.